Die Idee der sympathischen, lebensklugen Denise von Schoenecker sucht ihresgleichen. Sophienlust wurde gegründet, das Kinderheim der glücklichen Waisenkinder. Denise formt mit glücklicher Hand aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt. Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren. Auf Gut Sophienlust herrschte Sonntagsfrieden. Denise von Wellentin war mit den Kindern zur Kirche gefahren. Das Erntedankfest wurde gefeiert. Beladen mit Blumen und Früchten, hatten selbst die Kleinen Gefallen an diesem Kirchenbesuch gefunden, der sonst ihre Ungeduld manchmal auf eine so harte Probe stellte. Nur Justus war im Hause. Mit einem Besuch war heute nicht zu rechnen, denn nach der Kirche fanden sich alle im »Grünen Baum« zum Festtagsschmaus zusammen, an dem auch die Schoeneckers teilnahmen. So wunderte sich Justus sehr, als ein Wagen vorfuhr, dem ein Herr und eine Dame entstiegen. Aber ein freundliches Lächeln ging über sein Gesicht, als er Dr. Günther Berkin erkannte. »Hier ist es aber ruhig«, meinte Günther Berkin verwundert. Justus erstattete Bericht. Dr. Berkin hatte seinen Besuch nicht angekündigt. Er hatte seine kleine Tochter Susanne überraschen wollen. Da er geschäftlich in Deutschland zu tun hatte, wollte er die Gelegenheit wahrnehmen, Ines Jakobus, die nicht mehr nur seine Sekretärin war, mit Susanne bekannt zu machen. Ines, die sich während der letzten Wochen sehr zu ihrem Vorteil verändert hatte und sehr weiblich und anmutig wirkte, sah dieser ersten Begegnung mit dem Kind allerdings recht besorgt entgegen. »Sie werden sich schon zum ›Grünen Baum‹ begeben müssen«, meinte Justus höflich.