Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben. Die Serie von Patricia Vandenberg befindet sich inzwischen in der zweiten Autoren- und auch Arztgeneration. In der Behnisch-Klinik ging es turbulent zu, als dichter Nebel und das erste Glatteis seine Opfer forderten. Fast ohne Pause hörte man Sirenen, und drei Verletzte waren schon in den Morgenstunden eingeliefert worden. Zwei konnten nach ambulanter Versorgung entlassen werden, der dritte mußte mit einem komplizierten Beinbruch bleiben. Nach ersten noch sonnigen Tagen zeigte sich nun der November als der düstere Monat der Trauer. Stürmische Winde rissen die letzten Blätter von den Bäumen und peitschten Regenböen durch die letzten Straßen. Die frischoperierten Patienten litten besonders unter diesem Wetter, obgleich sie wenigstens ein sicheres Dach über dem Kopf hatten, aber Dr. Behnisch und seine Frau Jenny fürchteten, daß es für sie noch mehr zu tun geben würde. Der junge Arzt Dr. Gerald Wacker, der seit ein paar Wochen an der Behnisch-Klinik praktische Erfahrungen sammelte, machte seinem Namen alle Ehre und hielt sich wacker. Er mußte manchmal aber gewaltig schlucken, wenn er von nervösen Patienten mit ungerechten Vorwürfen überhäuft wurde, die mehrmals hatten klingeln müssen, bis ein Arzt sich um sie kümmern konnte. Die Schwestern taten, was sie konnten, aber überall konnten sie auch nicht zu gleicher Zeit sein. Aber es bewies sich wieder einmal, daß diejenigen, die die größten Schmerzen hatten, am geduldigsten waren. Dr. Wacker machte auch privat eine bittere Erfahrung, denn seine Freundin Sabine hatte nicht das geringste Verständnis dafür, daß er an solchem Tag in der Klinik bleiben mußte, da sie doch Karten für ein Jazz-Konzert besorgt hatte. Ihr beleidigter und zugleich aggressiver Ton ärgerte ihn. Und als sie sagte, daß sie dann