Lena
Bereits die Känguru Chroniken haben mich sehr gut unterhalten, dementsprechend hoch waren meine Erwartungen an „QualityLand“. Eine Gesellschaft, in der die Menschen immer maschineller und die Maschinen immer menschlicher werden, gepaart mit Marc-Uwe Klings fantastischem Humor. Ich finde es super, dass es zwei Versionen des Buches gibt, schwarz und weiß. Laut Marc-Uwe ist die schwarze Version „für alle Apokalyptiker“, daher war ich besonders froh, gerade diese zugeschickt bekommen zu haben. Die Gestaltung des Buches gefällt mir generell sehr gut, es liegt schön in der Hand und hat eine Art Pappkarton Umschlag. Der Aufbau der Kapitel ist sehr angenehm, die Erzählperspektive wechselt zwischen Peter Arbeitsloser und Martyn Vorstand, die alle mit ihren individuellen Problemchen zu kämpfen haben und zwischen den Kapiteln bekommt man erstklassige Internetartikel, die zu 100% ohne Product Placements oder Satire sind. Der Humor geht manchmal sehr unter die Gürtellinie, was ich schade finde, da das Buch diese Art von Witzen gar nicht nötig hat, aber insgesamt schlägt sich das in meiner Meinung nicht zu sehr nieder, das Buch hat mich definitiv überzeugt!
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Ein Google-Nutzer
Toller Humor trifft auf mitreißende Story: „Modelle sind auch nur Meinungen, die sich als Mathematik getarnt haben.“ (Kapitel 38) Zusammenfassung. Peter Arbeitsloser möchte keinen Delfinvibrator haben, Martin Vorstand hats sowohl im Arbeits- als auch im Privatleben nicht leicht und Toni Parteichef könnte sich mit einer strittigen politischen Entscheidung ziemlich viele Feinde machen – wie all das zusammenhängt in Qualityland, dem besten aller Länder, das erfahren wir in diesem neuen Roman von Marc-Uwe Kling. Cover. Von der Idee, zwei verschiedene Ausgaben des gleichen Buches herauszubringen, war ich ja ziemlich begeistert. Noch mehr, als ich dann erfuhr, dass die Bücher sich auch (geringfügig) im Inhalt unterscheiden – nach allem, was ich gesehen habe, jedoch ausschließlich im Hinblick auf die Werbe- und Nachrichtenseiten, die zwischendurch eingestreut sind. Insgesamt hat mir die sorgfältige Aufmachung richtig gut gefallen, vom Einband über das Cover selbst (man beachte das „E“ vor dem eigentlichen Titel) bis hin zu dem kurzen Text auf den Buchseiten, die man normalerweise nicht einmal eines Blickes würdigt. Inhalt. Anders als bei der Kängurutrilogie bietet dieses Buch eine durchgehende Story, die mir noch besser gefallen hat als ich erwartet hatte. Sie ist spannend und kreativ, und das Ende fand ich richtiggehend emotional – das war im Vorfeld das, was mir etwas Sorgen bereitet hatte, ob Marc-Uwe Kling es schaffen würde, den Spannungsbogen über einen ganzen Roman zu halten. Nicht, dass ich ihm das nicht zugetraut hätte, es ist nur einfach etwas ganz anderes als die episodenhafte Erzählweise beim Känguru. Ebenfalls sehr überzeugend war natürlich die Sprache und der Humor, es gibt kaum andere Autoren, die mich beim Lesen (oder in diesem Fall beim Zuhören) so zum Lachen bringen wir Marc-Uwe Kling. Der Wortwitz ist großartig, die Anspielungen auf geschichtliche Themen und alle möglichen anderen sorgen dafür, dass man zwischendurch auch mal nachdenken muss, und das Hörbuch bietet noch das unschlagbare Feature, dass es von Kling persönlich gelesen wird. Ich kann mir niemanden vorstellen, der den Charakteren glaubwürdiger Leben einhauchen könnte. Und auch die technologischen Ideen, mit denen die Welt in Qualityland ausgeschmückt wurde, sowie die Konflikte, mit denen man in dieser neuen Welt zu kämpfen hat, sind zum einen unterhaltsam, zum anderen zeugen sie jedoch auch von einer beeindruckend sorgfältigen Auseinandersetzung mit allem, was heute schon geht, was morgen gehen könnte, und wie uns das dann vielleicht verändert. Personen. Vielleicht lag es mit daran, dass Kling seinen eigenen Texten für meinen Geschmack ganz fantastisch Leben einhaucht, aber auf jeden Fall hatte ich in jedem Moment des Hörbuchs das Gefühl, alle Figuren nachvollziehen und vielleicht sogar auf die ein oder andere Weise mögen zu können – mindestens jedoch konnte ich sie dank der lebhaften Beschreibungen praktisch vor mir sehen. Durch ihre Sympathie und ihre Macken tragen sie die eh schon einfallsreiche Geschichte und am Ende hatte ich dann sogar große Gefühle für den ein oder anderen Androiden. Fazit. Mein Freund sagte, und das finde ich sehr treffend: „Was Marc-Uwe Kling beim Känguru schon gut gemacht hat, das ist bei Qualityland noch viel besser geworden.“ Die Geschichte ist spannend, glaubwürdig und vielleicht eine Spur zu realistisch, entlarvt sie doch heute schon manche Mechanismen, über die man eigentlich gar nicht weiter nachdenken möchte; die Charaktere sind liebevoll entwickelt und haben ihren ganz eigenen Charme; und zuletzt ist der Humor für mich einfach wirklich beinahe unschlagbar.
3 Personen fanden diese Bewertung hilfreich
Ein Google-Nutzer
"Wir nennen es das Netz, weil wir darin gefangen sind." - Das Warten hat ein Ende! Mit „QualityLand“ hat Marc-Uwe Kling endlich seinen neuen Roman nach den „Känguru-Chroniken“ veröffentlicht. Die Handlung spielt in einer hochtechnisierten Zukunft, in der das gesamte Leben der Menschen von Algorithmen optimiert und vorherbestimmt wird. Zufälle gibt es nicht mehr. Unternehmen wie QualityPartner, schlagen einem den perfekten Partner vor. Der Versandhändler TheShop weiß, was man bewusst oder auch unbewusst haben möchte und liefert es, ohne dass man eine Bestellung tätigen müsste, per Drohne direkt zu einem nach Hause. Alle Entscheidungen werden einem abgenommen, denn die Antwort lautet sowieso immer „o. k.“. Nur der Maschinenverschrotter Peter Arbeitsloser hat immer mehr das Gefühl, als wären die Algorithmen gar nicht so unfehlbar, wie alle immer glauben. Sind die Profile, die die Unternehmen von den Menschen angelegt haben, vielleicht doch nicht so perfekt, wie diese ihnen weismachen wollen? Wie auch bereits bei der Känguru-Trilogie wurde das Hörbuch zu „QualityLand“ vom Autor selbst eingesprochen. Gekonnt erweckt Marc-Uwe Kling die verschiedenen Charaktere mit seiner Stimme zum Leben und verleiht ihnen dabei unverwechselbare Persönlichkeiten. Es fiel mir unglaublich leicht, der Geschichte zu folgen, und dass, obwohl ich normalerweise kein so großer Fan von Hörbüchern bin. Der Autor hat mich mit seiner packenden und lustigen Vortragsart direkt in seinen Bann gezogen und ich habe ihm (auch über längere Zeit) sehr gerne zugehört. Die Geschichte selbst ist einerseits eine düstere und erschreckende Zukunftsvision, andererseits jedoch gespickt mit vielen wahnwitzigen und urkomischen Szenen, sodass man sich beim Hören immer wieder fragt, ob man jetzt lachen oder doch eher weinen sollte! Die Charaktere, sei es der Maschinenverschrotter Peter, das pinkfarbene QualityPad „Pink“ oder auch Micky, ein Kampfroboter mit posttraumatischer Belastungsstörung, sind allesamt einzigartig und wirklich liebenswert gestaltet, sodass ich sie direkt ins Herz geschlossen habe. Insgesamt kann ich sagen, dass mich „QualityLand“ restlos begeistern konnte! Da ich bereits ein riesiger Fan der „Känguru-Chroniken“ bin, waren meine Erwartungen an den neuen Roman von Marc-Uwe Kling entsprechend hoch … und ich wurde nicht enttäuscht. Die Geschichte ist fast ebenso lustig wie die Känguru-Trilogie und wirft dabei gleichzeitig auch einige ernste Fragen auf: Wie werden unser Land und unsere Gesellschaft in Zukunft aussehen, wenn die Technologisierung und die Digitalisierung immer weiter voranschreiten? Wie viel Macht über unser Leben und unsere Entscheidungen wollen wir den großen Unternehmen und ihren Algorithmen wirklich geben? Es wird Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, nicht dass wir am Ende auch „Peters Problem“ haben! ;-) „QualityLand“ ist eines meiner Buch- bzw. Hörbuch-Highlights 2017! In QualityLand würde ich dieses Buch jetzt mit 10 von 10 Sternen bewerten, da hier jedoch nur maximal 5 möglich sind, gibt es von mir 5 von 5 Sterne.
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