Ein Jahr bevor die Frist zur Erreichung der Millenniums-Entwicklungsziele im Jahr 2015 abläuft, bietet der Welthunger-Index (WHI) einen facettenreichen Überblick über die Verbreitung des Hungers und trägt neue Erkenntnisse darüber in die weltweite Debatte, wie Hunger und Mangelernährung verringert werden können.
Betrachtet man die Entwicklungsländer als Gruppe, so hat sich die Hungersituation dort seit 1990 verbessert. Dem WHI 2014 zufolge ist seitdem ein Rückgang um 39 Prozent zu verzeichnen. Trotz dieser Fortschritte ist der Hunger in der Welt weiterhin als ernst einzustufen: Nach Schätzungen der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (Food and Agriculture Organization, FAO) hungern weltweit immer noch 805 Millionen Menschen.
Der weltweite Durchschnittswert verdeckt dramatische Unterschiede zwischen Regionen und Ländern. Regional finden sich die höchsten WHI-Werte und damit das größte Ausmaß von Hunger in Afrika südlich der Sahara und in Südasien; dort konnten dennoch seit 2005 die größten absoluten Fortschritte erzielt werden. In Südasien wurde die stärkste absolute Reduzierung des WHI-Werts seit 1990 verzeichnet. Hauptgrund für den verbesserten WHI-Wert in dieser Region sind Fortschritte bei der Bekämpfung des kindlichen Untergewichts.