Masterarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Multimedia, Internet, neue Technologien, Note: 1,3, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Publizistik), Sprache: Deutsch, Abstract: Obwohl die Nutzung des Instant-Messenger-Dienstes WhatsApp nachweislich bei einem Großteil der Smartphone-Besitzer alltäglich geworden ist, fand die zwischenmenschliche Komponente in der Kommunikation bisher in der Forschung noch wenig Berücksichtigung. Zu den grundlegenden Funktionen der App gehört die schnelle, einfache und kostenlose Kommunikation mit Freunden und Familie. Aber aufgrund von Features wie beispielsweise der Lesebestätigung oder der zuletzt-online-Anzeige in Form des Onlinezeitstempels kommt es immer wieder zu Interpretationsproblemen auf Seiten der Gesprächspartner. An diesem Punkt setzt die vorliegende Masterarbeit an und untersucht, ob sich die Sozialnatur des Menschen in der WhatsApp-Kommunikation bemerkbar macht. Dabei steht unter anderem im Vordergrund, welche Arten von Gefühlen, beispielsweise Ängste, Sorgen oder aber auch ein Dazugehörigkeitsgefühl ausgelöst werden. Darüber hinaus wird erforscht, welche Handlungen aus den Bedeutungszuschreibungen des Onlinezeitstempels und der Lesebestätigung resultieren können und ob die Nutzer sich dessen überhaupt bewusst sind. Dazu wurden insgesamt elf qualitative Leitfadeninterviews mit Digital Natives und Digital Immigrants durchgeführt, welche alle WhatsApp in der täglichen Kommunikation nutzen. In den Interviews wurde sowohl auf die Einzelchatkommunikation als auch auf Gruppenchats eingegangen. Als zentrale Ergebnisse zeigte sich unter anderem, dass sich diese Applikation mittlerweile in allen Altersklassen im Alltag integriert hat und ein Verzicht schwer vorstellbar ist. In den Interviews wurde deutlich, dass die Sozialnatur des Menschen und das Bedürfnis nach Mit-Sein und Zugehörigkeit sich in der WhatsApp-Kommunikation tatsächlich wiederfindet. Die blauen Haken der Lesebestätigung rufen einen Antwort- und Reaktionsdruck hervor, das Ausbleiben einer erwarteten Antwort führt zum Eindruck einer geringen Wertschätzung und zu Enttäuschung.