Feindbilder von Bundeswehr und NVA: Eine Analyse zweier Militärhandbücher im Kontext des kalten Krieges

· GRIN Verlag
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Essay aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Politik - Politische Systeme allgemein und im Vergleich, Note: 1,74, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (Institut für Politische Wissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Während „Politische Feindbilder und ihre psychologischen Grundlagen“ eine theoretische Annäherung an Grundlagen der Feindbildforschung bietet, soll die vorliegende Arbeit an gewonnene Kenntnisse anknüpfen und einen Überblick über ein konkretes Feld schaffen. Als Quellen dienen hierzu Handbücher, die Soldaten in der Grundausbildung erhalten haben. Diese enthalten hinreichende Informationen über Bündnisse, die Beschaffenheit des internationalen Staatensystems, sowie Selbst- und Gegnersicht, sodass Feindbildkonstellationen rekonstruiert werden können. Es wird von der Hypothese ausgegangen, dass die in den Militärhandbüchern präsentierten Feindbilder einen offiziellen Charakter besessen und weite Verbreitung gefunden ha-ben. Die mir vorliegenden Handbücher „Der Reibert“ (BRD 1974) und „Handbuch militärisches Grundwissen NVA“ (DDR 1983) sind mit fast einem Jahrzehnt Abstand erschienen. Dennoch kann dies bei der Analyse von langfristig konstanten Feindbildern vernachlässigt werden. Beide Werke beinhalten zentrale Anschauungen des kalten Krieges. Eine wechselseitige Vergleichbarkeit bleibt bei Feindbildern, die kaum tagespolitischen Änderungen unterliegen, sondern dauerhafter Natur sind, erhalten. Als zusätzliche Quelle hilfreicher Erläuterungen dient das „Wörterbuch zum sozialistischen Staat“ (DDR 1974). 2 Der Feind aus der Sicht der Bundeswehr Die Angaben in „Der Reibert“ enthalten alle Perzeptionen, die nach Anne Flohr zur Definition eines extremen Feindbilds gehören (Vgl. Flohr 1991: 32). Der „Feind“ wird als akute Gefahrenquelle dargestellt (Vgl. Der Reibert 1974: 206), seine Potenziale werden als überwältigend beschrieben (Vgl. Der Reibert 1974: 197) und eine unmittelbar erlebbare räumliche Nähe ist durch die Situation des geteilten Deutschland gegeben. [...]

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