Mittels staats- und diskurstheoretischer Argumente zeigt dieser Band, wie aus den Konflikten um illegale Migration soziale und politische Kompromisse und damit neue Formen der Regierung von Migration entstehen. Die Konflikte - etwa um die Kosten von Arbeitskraft oder die Grenzen der Staatsbürgerschaft - verändern auch die Migrationsbewegung selbst, die immer neue Formen der klandestinen Migration herausbildet. Die Studie behandelt zudem Probleme der Subjektivierung, etwa die Frage, weshalb die Handlungsmacht der Migranten innerhalb des bestehenden Migrationsregimes zugunsten einer Repräsentation als »Opfer« ausgeblendet wird.
Serhat Karakayali istProfessor für Soziologie mit dem Schwerpunkt Migration und Mobilität an der Leuphana Universität Lüneburg. Er ist zugleich Mitglied des Berliner Instituts für empirische Integrations- und Migrationsforschung an der HU Berlin und wirkt am Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitor (DeZIM-Institut) mit. Schwerpunkte seiner Forschung sind die politische Soziologie der Migration, Solidarität in der Migrationsgesellschaft und Rassismusforschung.