Das groรe Drama bei Sewastopol erschรผtterte gewaltig den jungen Dichter-Offizier, zeigte ihm die nackte, abschreckende Hรครlichkeit des Krieges und lieร ihn erkennen, wie winzig klein das Leben des Einzelnen ist gegenรผber dem Sterben der Massen. Noch viel mehr als im Kaukasus lernte er hier den einfachen, ungebildeten Soldaten kennen und lieben, dessen Tapferkeit und einfache Grรถรe ihn zur Bewunderung hinrissen. Die Liebe und Verehrung fรผr das einfache Volk befestigte sich immer mehr und mehr in seinem Herzen. โ In drei ergreifenden Schilderungen, die ihm viel Ruhm eingetragen, beschreibt er dieses lebendige Drama. Es sind: Sewastopol im Dezember 1854; Sewastopol im Mai; Sewastopol im August 1855. Nach der รbergabe Sewastopols wurde Tolstoi vom Kommandeur Kryschanowsky als Kurier nach Petersburg geschickt. Bald darauf legte er das Schwert fรผr immer aus der Hand, um von nun an eine andere Waffe zu fรผhren โ die Feder.