Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Geschichte - Asien, Note: 2,0, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Historisches Seminar), Veranstaltung: Die USA in Ostasien (1853-1972), Sprache: Deutsch, Abstract: In der Mandschureo im Nordosten Chinas waren die wichtigen Eisenbahnlinien seit ihrer Entstehung um 1900 herum immer von politisch hochbrisanter Bedeutung gewesen. Dies mag zum einen an der umstrittenen Lage der Mandschurei insgesamt gelegen haben. Nachdem gegen Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts nacheinander die Großmächte Russland und Japan hier Fuß gefasst hatten, sollte die Region bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs immer ein Krisenherd bleiben, um dem auch mehrere Kriege geführt wurden. Zum anderen mag es in der Entstehungsgeschichte der Eisenbahnen in der Mandschurei selber gelegen haben, da diese vor allem durch ausländische Eingriffe und Investitionen entstanden. Diese beiden Punkte sollen in dieser Arbeit zu verbinden versucht werden. Die mandschurischen Eisenbahnen sollen dabei auf ihre politische Bedeutung und die daraus resultierenden Folgen von ihrer Entstehung bis 1945 untersucht werden. Im wesentlichen wird sich die Arbeit dabei auf die Chinesische Ostbahngesellschaft CER und die Südmandschurische Eisenbahn SMR beschränken, in deren Schicksal sich die ganze mandschurische Geschichte ab 1896 wiederzuspiegeln scheint. Die chinesischen Staatsbahnen in der Mandschurei spielten aus politischer Sicht nur eine untergeordnete Rolle, da diese zum einen relativ spät gebaut wurden und zum anderen keine ausländische Unternehmen waren. Lediglich die bereits 1903 fertiggestellte kaiserliche Nordbahn von Peking nach Mukden (später Peking-Mukden-Railway PMR) soll hier kurz erwähnt werden. Die Eigenschaft der Eisenbahnen in der Mandschurei als Politikum ist unmittelbar mit dem Bau der Transsibirischen Eisenbahn durch Russland verknüpft, so dass auch auf deren Darstellung nicht verzichtet werden kann.