In diesen warmherzigen Romanen der beliebten, erfolgreichen Sophienlust-Serie wird die von allen bewunderte Denise Schoenecker als Leiterin des Kinderheims noch weiter in den Mittelpunkt gerückt. Denise hat inzwischen aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle geformt, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt. Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren. Hannah Wenzel lag rücklings auf dem Sofa, den linken Arm hatte sie über die Augen gelegt, um sie vor dem strahlenden Sonnenschein des Junitages zu schützen. Obwohl die warme Luft des Sommers durch die geöffnete Terrassentür ins Wohnzimmer drang, fror sie erbärmlich. Dagegen halfen weder ihre dicke Strickjacke noch die warme Wolldecke, die sie bis zum Kinn gezogen hielt. Auch die Kopfschmerztablette, die sie vor einer knappen Stunde genommen hatte, erfüllte ihren Zweck nicht. Keine Frage, sie war krank. Krank war sie selten, und nun war es gleich richtig schlimm. Sie fürchtete, zu wissen, woher ihr Zustand kam, und schalt sich leichtfertig und bequem. Doch dafür war es zu spät. Sie brauchte einen Arzt. »Mama?«, hörte sie das Stimmchen ihres Sohnes. Sie nahm den Arm von den Augen und blinzelte gegen das Blenden der Sonne an. Sie versuchte, auf dem Sofa aus dem Licht zu rücken, doch das ging nicht. »Hm?«, machte sie, nicht fähig, ein klares Wort zu sprechen. »Machst du mir den Deckel von der Sandkiste weg?«, bat Nico. »Klar«, nuschelte Hannah und setzte sich behutsam auf. Ein Kälteschauer überrann sie, als die Decke von ihr rutschte.