Kati
Wie von Meghan March schon gewohnt, landen wir direkt zu beginn der Geschichte in einer heißen Szene. Ich muss gestehen, das mein erster Gedanke dazu war, das mir dieses Buch wohl zu "leichte" Kost werden würde. Doch ich muss sagen, dass mir die Hintergrundgeschichte dann doch gefallen hat. Allerdings bin ich bei der Autorin immer sehr zwiegespalten, denn obwohl mir die Story echt gefällt und ich auch super durch die Seiten komme, was dem tollem Schreibstil zu verdanken ist, habe ich meine Probleme bei der Handlung. Sehr oft hat man da das Gefühl, das versucht wird etwas spannendes in die Handlung zu pressen, was für den Verlauf nicht relevant ist. Manche Wendungen laufen so krass ins leere, das man regelrecht enttäuscht zurückgelassen wird, weil man einfach einen Hammer erwartet hat. Der Cliffhanger am Ende des Buches hat leider auch eher Frust zurückgelassen, denn endlich kommt Spannung und zack Ende. Ja ich weiß das Cliffhanger dafür gemacht sind, aber hier stört es mich einfach, denn das Buch hat ja auch gerademal 256 Seiten! Wie schon bei der "Sinful Empire" Reihe hätte ich hier auch gerne ein dickeres Buch gehabt, was die komplette Story ohne Cliffhanger abreist. Ich bin mir wirklich unsicher ob sich die Autorin mit dem Aufbau, also die Geschichte wieder in eine Trilogie zu stecken, einen Gefallen tut. Ich möchte schon wissen wie es weitergeht, aber wenn ich erstmal ein anderes Buch in den Händen halten, glaube ich, das mir "Sinful Prince" schnell wieder entgleitet und in Vergessenheit gerät. Ich würde die Reihe dann wohl eher für einige entspannte Lesestunden mit in den Urlaub nehmen, wo ich keine große Zeit habe mich mit umfangreichen Handlungen zu beschäftigen.
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Akantha
Mit „Sinful Prince“ beginnt Meghan March ihre neue „Sinful Royalty“-Trilogie – ein Spinn-Off ihrer in diesem Jahr abgeschlossenen „Sinful“ Empire-Reihe. Protagonistin ist Temperance Ransom, Keira Kilgores Assistentin, die beide bereits aus dem ursprünglichen Dreiteiler bekannt sind. Temperance arbeitet hart und ist stolz auf das, was sie erreicht hat. Als sie allerdings ungeplant eine wilde Nacht mit einem Fremden verbringt, erwacht ihre wilde Seite. Sie kann danach kaum noch an etwas Anderes denken, als an das nächste Treffen mit ihm und welche geheimen Sehnsüchte er ihr erfüllt. Auf der anderen Seite will sie ihren seriösen, schwer erarbeiteten Lebensstil, nicht aufs Spiel setzen. Und ganz ungefährlich scheint der Unbekannte auch nicht zu sein. Der Schreibstil von Meghan March gefällt mir gut. Alles, was sie beschrieb, konnte ich bis ins kleinste Detail vor meinen Augen sehen. Auch die explizite Sprache finde ich für die Geschichte absolut passend. Das Buch ist vollständig aus der Perspektive von Temperance geschrieben. Ihren Charakter finde ich in dem neuen Buch nachvollziehbar und authentisch gestaltet, vor allem durch den inneren Kampf, der Lust nachzugeben gegen das Festhalten am Bekannten und Sicheren. Das alles lässt Temperance sehr menschlich wirken und ich konnte sehr gut mit ihr mitfühlen. In ihrer neuen Reihe hat Meghan March auch etwas Neues gewagt. Neben der bekannten prickelnden Erotik und der gefährlichen Spannung, lässt sie ein interessantes Thema einfließen: Kunst und Selbstverwirklichung. Das hat dem Buch eine neue, viel tiefere und glaubhaftere Ebene hinzugefügt, die manchen Erotikromanen fehlt. Leider waren viele andere Darstellungen im Buch absolut nicht glaubhaft und haben sich künstlich angefühlt. Temperance scheint gar kein Problem damit zu haben, ihre intimen Erlebnisse jedem anzuvertrauen, egal wie kurz sie die Person erst kennt. Ein bisschen gestört hat mich außerdem noch die immense Geheimniskrämerei, die Meghan March auch diesmal wieder betreibt. Nirgendwo erfährt man etwas Konkretes, unendlich viele Fragen sammeln sich im Kopf und man beginnt auch in unwichtige Sachen viel zu viel hineinzuinterpretieren. Da ich aber wieder auf so eine unerwartete Auflösung wie in der „Sinful Empire“-Trilogie hoffe, kann ich meinen Unmut darüber gerade noch unterdrücken. Nach wie vor bleibt aber auch der fade Beigeschmack, ob nicht alle drei Bände in ein Buch gepasst hätten. Temperance ist ein authentischer Charakter und sicher für viele Leser und Leserinnen absolut nachvollziehbar. Durch den zusätzlichen, neuen Aspekt hat Meghan March sich als Autorin verbessert, was ich definitiv positiv bewerte. Zu Lasten meiner Bepunktung gehen jedoch einige künstliche, unrealistische Szenen. Da ich meinen Ärger über die ganzen eingestreuten Nebelkerzen (oder auch nicht?) aber noch zurückhalten kann, komme ich insgesamt zu 4 von 5 Sternen.
Rebecca M.
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Extrem heiß und äußerst spannend Das Cover von „Sinful Prince“ ist passend zur Vorgängerreihe gestaltet. Auf mich wirkt es, mit der Krone aus Wasser und den spritzenden Wassertropfen, sehr ästhetisch. In gewisser Weise finde ich auch, dass es sehr gut zur Geschichte bzw. der Hauptprotagonistin Temperance passt. Temperance Ransom ist eine intelligente Frau. Sie arbeitet hart in ihrem Job, gibt immer ihr Bestes und ist dabei auch noch recht zurückhaltend. Dieses Verhalten hat seinen Ursprung wohl in ihrer Kindheit, denn ihre Interessen und Arbeiten wurden von ihrem Vater nie geschätzt. Neben ihrem Job in der Seven Sinners Destillerie entwirft sie Skulpturen aus altem Schrott, aber diese auch zu verkaufen hat sehr lange Zeit und viel Zuspruch ihrer Freundinnen gebraucht. Sie versucht alles um ein anständiges und erfolgreiches Leben zu führen. Ganz im Gegensatz zu ihrem Bruder Rafe, der anscheinend immer öfter in kriminelle und gefährliche Handlungen verstrickt ist. Aber Temperance hat nicht nur die ruhige zurückhaltende Seite, sondern die Zeit, die sie mit dem geheimnisvollen Fremden verbringt, zeigt eine ganz andere Person. Temperance steht darauf, dominiert zu werden. Beim Sex mit dem wahnsinnig anziehenden Mann, kann sie sich überwinden und Forderungen stellen, was ich ihr nie zugetraut hätte. Stille Wasser sind wohl wirklich tief. Da passt dieser Satz eindeutig perfekt. Aber wer ist dieser geheimnisvolle Fremde? Und warum kann sie sich nicht von ihm fernhalten? Das einzige, was wir über ihn an Information bekommen ist, dass er sehr attraktiv ist und beim Sex definitiv weiß was er tut. Das gibt dem ganzen eine mysteriöse, geheimnisvoll und spannende Stimmung. „Sinful Prince“ war für mich das erste Buch der Autorin. Der Schreibstil ist flüssig, sehr gut und sinnlich, sodass mir ein sehr angenehmes Leseerlebnis beschert wurde. Auch sehr gut fand ich die vielen kürzeren Kapitel. Das hat in meinen Augen auch positiv zum Lesefluss beigetragen. Das einzige, was mich hier und da etwas gestört hat, war die öfter vorkommende Erwähnung bzw. Verwendung des Wortes „Pussy“. Dieses Wort mag ich einfach überhaupt nicht. Aber das war für meine abschließende Bewertung nicht weiter von Belang. Die Handlung erzählt die Geschichte einer Frau, die sich selbst findet und beginnt ihr Leben in die eigene Hand zu nehmen. „Sinful Prince“ bietet genau das, was ich erwartet hatte und noch viel mehr. Neben einigen heißen Sexszenen gibt es viele ungelöste Geheimnisse, humorvolle Einwürfe und ganz viel Spannung, die teilweise schon an einen Krimi erinnert. Sehr gut fand ich auch, dass der Einstieg in die Handlung direkt und ohne lange Vorgeschichten passierte. So direkt wie der Anfang kam, so abrupt war aber auch das Ende – mit einem riesigen Cliffhanger! Und das nach nur 236 Seiten! Am Ende kann ich einfach nur sagen: WOW! Ich habe so viele offene Fragen und muss unbedingt wissen, wie es weitergeht mit Temperance, dem geheimnisvollen Fremden und der Gefahr, die auf sie lauert. Jedem, der in diese Reihe neu einsteigt, würde ich allerdings auch raten, abzuwarten, bis alle Teile erschienen sind. So ist die Folter auf den Fortgang der Handlung nicht gar so groß.