Wenn unser Gegenüber die Augen zu Schlit¬zen verengt, die Brauen nach unten zieht und die Lippen aufeinanderpresst, dann wissen wir, was Sache ist: Da ist jemand ganz schön wütend! Dass wir diese Mimik meist blitzschnell einordnen können, ist kein Zufall: Ärger gilt wie Freude, Traurigkeit, Ekel, Furcht und Überraschung unter Psy¬chologen als Basisemotion, die alle Menschen gleichermaßen zum Ausdruck bringen und erkennen. Tatsächlich ist unsere Gemütsweltwelt jedoch weitaus bunter. Dutzende Gefühle begleiten uns tagein, tagaus – und das ist auch gut so, sagen Emotionsforscher. Denn aktuelle Untersuchungen deuten darauf hin, dass Men¬schen, die vielfältig und abwechslungsreich fühlen, gesünder leben als Personen mit einem verhältnismäßig eintönigen Innenleben. Das gilt selbst dann, wenn unliebsame Empfindungen wie Angst, Scham oder eben Wut mitmischen. Denn die haben nicht nur ebenfalls ihre posi¬tiven Seiten, sondern können uns im Zweifelsfall sogar das Leben retten. Ab S. 22 stellen wir Ihnen das Konzept der "Emodiversity" ausführlich vor.