Stefan Zweigs Novelle "Angst" ist ein meisterhaftes psychologisches Portrait, das die tiefen Abgründe menschlicher Emotionen und Moral reflektiert. In einem elegant formulierten, dichten Stil schildert Zweig die innere Zerrissenheit seiner Protagonistin, die in einem Netz aus Eifersucht und Schuld gefangen ist. Die Geschichte entfaltet sich in einer sorgfältig konstruierten Erzählstruktur, die die Leser an die Existenzängste und das unaufhörliche Ringen um das eigene Ich heranführt. In einem literarischen Kontext der modernen Psychologie zeigt sich Zweigs umfassendes Verständnis menschlicher Leidenschaften und deren oft tragische Folgen. Stefan Zweig, ein österreichischer Schriftsteller des frühen 20. Jahrhunderts, gilt als einer der bedeutendsten Autoren seiner Zeit. Sein persönlicher Werdegang und die turbulente Geschichte Europas prägten ihn stark; seine moralische Sensibilität und Zeitlosigkeit der Themen sind in "Angst" besonders markant. Zweigs eigene Erschütterungen durch Krieg und Exil spiegeln sich in der emotionalen Intensität und der feinen psychologischen Analyse seiner Charaktere wider. "Angst" ist nicht nur eine fesselnde Lektüre, sondern auch ein tiefgründiges Erforschung menschlicher Regungen, das zum Nachdenken über die eigene Lebensweise anregt. Es ist ein empfehlenswertes Werk für alle, die an den komplexen Zusammenhängen von Leidenschaft und Angst interessiert sind, sowie an der Fähigkeit der Literatur, uns unser eigenes Innenleben zu reflektieren.