Stern der Ungeborenen: Ein Reiseroman

· S. Fischer Verlag
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728
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Diesen umfangreichen Roman voller Traumvorstellungen, utopischer Phantasien Þber eine ÂŧastromentaleÂŦ Welt hat Werfel im FrÞhjahr 1943 begonnen und am 24. August 1945, zwei Tage vor seinem Tod abgeschlossen. In drei Teilen berichtet er darin - nach dem Muster von Dantes ‹GÃķttlicher KomÃķdieâ€đ - von einer dreitÃĪgigen Reise im Jahr 1943 in philosophische Lokationen, in denen die Grenzen von RealitÃĪt und Fiktion aufgehoben sind: Er bewegt sich in der VerschrÃĪnkung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Der Reisende ÂŧF. W.ÂŦ projiziert unter der FÞhrung seines wiedererstandenen ÃĪltesten und besten Freundes ÂŧB. H.ÂŦ den geistigen und den politischen Zustand seiner realen Zeit und Gegenwart 1943 in die Welt der Astromentalen in utopischen Dimensionen. Dabei lernt er die eigene phantastische Vorstellungswelt als Bruchteil des MÃķglichen zu erkennen: in jenen fernen Zeiten leben die Menschen frei von Schmerz und Krankheit, Alter und Not, aber ohne Musik und Dichtung, jedoch auch ohne Arbeit. Zugleich findet er seine Hypothese aus der realen Gegenwart bestÃĪtigt, daß sie dann noch weiter von Gott entfernt sind, daß Hybris und RankÞne, SelbstÞberhebung und Zwietracht der herrschenden KrÃĪfte auch diese, die Jahrtausende spÃĪtere Welt zerrÞtten.

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Am 10. September 1890 wird Franz Werfel in Prag geboren; als SchÞler schreibt er Gedichte und entwirft Dramen. 1914 wird er zum MilitÃĪrdienst
eingezogen; 1917 begegnet er Alma Mahler-Gropius, mit der er bis zu seinem Lebensende verbunden bleibt; er siedelt nach Wien Þber. Zu dieser Zeit sind bereits mehrere GedichtbÃĪnde von ihm erschienen, hat er kritische AufsÃĪtze verÃķffentlicht. 1919 folgt seine erste ganz eigenstÃĪndige Novelle ‹Nicht der MÃķrder, der Ermordete ist schuldigâ€đ. 1921 wird sein Drama ‹Spiegelmenschâ€đ aufgefÞhrt. In den nÃĪchsten Jahren entstehen ‹Der Tod des KleinbÞrgersâ€đ, ‹Kleine VerhÃĪltnisseâ€đ, ‹Der Abituriententagâ€đ, ‹Die Geschwister von Neapelâ€đ und immer wieder Gedichte. 1929 heiratet er Alma Mahler. 1933 erscheinen ‹Die vierzig Tage des Musa Daghâ€đ – eine Mahnung an die Menschlichkeit; im gleichen Jahr werden seine
BÞcher in Deutschland verbrannt.
1938, als Hitlers Truppen in Österreich einmarschieren, hÃĪlt sich Werfel in Capri auf – seine Emigration beginnt. 1940 wird er in Paris an die Spitze der Auslieferungsliste der Deutschen gesetzt. Mit Alma und einigen Freunden flÞchtet er zu Fuß Þber die PyrenÃĪen nach Spanien. ‹Das Lied von Bernadetteâ€đ schreibt er als Dank fÞr seine Errettung. Von Lissabon bringt sie ein Schiff nach New York. Die letzten Jahre verlebt Werfel in Los Angeles, Kalifornien. Am 26. August 1945 erliegt er seinem schweren Herzleiden.

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