Spatz im fremden Nest: Sophienlust 222 – Familienroman

· Sophienlust Book 222 · Kelter Media
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Die Idee der sympathischen, lebensklugen Denise von Schoenecker sucht ihresgleichen. Sophienlust wurde gegründet, das Kinderheim der glücklichen Waisenkinder. Denise formt mit glücklicher Hand aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt. Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren. Der D-Zug fuhr durch eine verschneite Landschaft. Rauhreif glitzerte auf den tiefhängenden Zweigen der Bäume, auf Zäunen und Gräsern. Mit einer dünnen Eisschicht überzogen waren Straßen und Wege. Die Glätte zwang viele Autofahrer, die Bahn zu benutzen. Auch Dr. Hans-Joachim von Lehn, dem jungen Tierarzt, ging es so. Er kam von einem Veterinär-Kongreß in Wiesbaden. Die fachlichen Diskussionen mit den Kollegen waren sehr interessant gewesen. Die Gedanken des gutaussehenden Mannes mit dem dichten blonden Haar und den klaren blauen Augen beschäftigten sich noch mit dem Problem der Gesunderhaltung des Mastviehs auf Schweine- und Geflügelfarmen. Ein bekannter Professor hatte darüber ein umfassendes Referat gehalten. Gedruckte Auszüge daraus waren später unter die Anwesenden verteilt worden. Dr. von Lehn nahm die eng beschriebenen Seiten zur Hand, um einige Stellen noch einmal nachzulesen. Doch er konnte sich nicht richtig auf seine Lektüre konzentrieren. Denn ihm gegenüber saß eine junge Frau und hielt ein lebhaftes Kind auf dem Schoß. Es mochte etwa eineinhalb bis zwei Jahre alt sein und sah ganz reizend aus. Blonde Locken umrahmten ein pausbäckiges Gesichtchen, das von großen blauen Augen beherrscht wurde. Immer wieder lachte die Kleine. Unwillkürlich wurde Hans-Joachim an seinen kleinen Sohn Peterle erinnert. Peterle war ungefähr im gleichen Alter, hatte ebenfalls blondes Haar und war genauso quicklebendig. Obwohl der junge Tierarzt nur zwei Tage von seiner Familie getrennt gewesen war, hatte er Sehnsucht nach ihr und freute sich unbändig auf das Wiedersehen. Jede Trennung von seiner jungen Frau machte ihn unruhig und ungeduldig. Er liebte die hübsche Andrea mit der ganzen Kraft seiner Jugend.

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