Ein Google-Nutzer
Leider langweilig: Zusammenfassung. Swing Time erzählt die Geschichte eines Mädchens auf ihrem Weg, erwachsen zu werden: von Siegen und Verlust, von Familie und Freunden, von Arbeit und Freizeit. Erster Satz. Es war der erste Tag meiner Schmach. Cover. Ich weiß nicht, ob es tatsächlich Menschen gibt, denen das Cover gefällt, ich mag es gar nicht. Es ist zu grell und (für mich, aber vielleicht übersehe ich ja auch etwas) völlig bedeutungsleer. Inhalt. Selten fiel es mir schwerer, den Inhalt eines Romans zusammen zu fassen als bei diesem. Bis jetzt ist mir noch nicht klar, worum es überhaupt geht: Geht es um das Erwachsenwerden? Um schwarze Kultur? Um Entwicklungshilfe? Um Freundschaft? Um Familie? Man weiß es nicht. Also, ich weiß es nicht. Vielleicht ist das auch der Grund dafür, dass ich dieses Buch stellenweise so ungeheuer langweilig fand, dass das weiterlesen schwerfiel. Das mag jetzt sehr harsch klingen, aber sich durch über 600 Seiten zu kämpfen, von denen mindestens die Hälfte entweder langweilig war oder ich mich fragte, wo genau das jetzt hingehen soll, das ist halt einfach echt kein Vergnügen. Und dabei ist die Thematik an sich ja spannend! Tanz, Musik, Erwachsenwerden, Konflikte – was also macht dieses Buch falsch? Ich weiß es nicht. Personen. Das mit den Personen ist halt so eine Sache. Die Erzählerin ist so frustriert (oder genervt von ihrem Leben oder keine Ahnung, was es sonst ist), dass einfach niemand in ihrer Erzählung gut wegkommt. Vielleicht ist das so ein Ehrlichkeitsding, sie beschönigt halt einfach gar nichts, und dann kommt im Endeffekt vielleicht niemand mehr gut weg. Aber das machte es mir schwer, Sympathie für die Figuren aufzubringen. Fazit. Tja. Vielleicht habe ich dieses Buch zur falschen Zeit gelesen, vielleicht kann ich es in zwei Jahren noch einmal in die Hand nehmen und bin dann ebenso begeistert wie so viele andere, aber zu jetzigen Zeitpunkt ist das unmöglich. Ich mochte die Figuren nicht, ich fand die Handlung in weiten Teilen uninteressant und die wenigen positiven Dinge, die ich sagen kann, belaufen sich auf die Ehrlichkeit und die im Prinzip gute Idee.
Ein Google-Nutzer
Die namenlose Ich-Erzählerin dieses Buchs und Tracy lernen sich im Kindesalter bei einem Balett-/ Steppkurs in ihrem Viertel kennen. Beide leben in ärmlichen verhältnissen und haben jeweils einen farbigen und einen weißen Elternteil. Während die Eltern der Protagonistin noch zusammenleben, ist Tracys Vater dauernd abwesend, im Gefängnis oder übernimmt einfach keine Verantwortung, sodass sie mehr oder minder alleine mit ihrer Mutter im Sozialbau aufwächst. Die schwarze Mutter der Erzählerin hat hingegen viele Ambitionen sich weiterzubilden bzw. sich politisch zu engagieren, nicht zuletzt auch um ihrer Tochter ein besseres Leben zu ermöglichen. So kommt es, dass die beiden Leben irgendwann auseinanderlaufen und Tracy trotz Talent irgendwie nie Boden als Tänzerin und Schauspielerin fasst, während die Protagonistin ein Studium in Medienwissenschaft abschließt und ihr Leben an den Popstar Aimee als Assistentin verschreibt. Doch die Wege der beiden Freundinnen kreuzen sich doch immer wieder... Der Autorin ist hier wirklich etwas ganz tolles gelungen. Sie spricht in diesem Roman sehr viele wichtige Thematiken wie z.B. die Hautfarbe, Armut, Sklaverei, dritte Welt, sexuellen Missbrauch, Wohlstandsgesellschaft, etc. an, ohne das Buch irgendwie sperrig oder schwer zu machen! Es ist derart leicht und flüssig zu lesen, dass ich die letzten 4 Tage geradezu in diesem Buch mit doch 624 Seiten versunken bin. Weiters streut sie auch immer wieder ganz normale Alltagsprobleme ein, sodass man nicht das Gefühl hat, dass man von den wirklich wichtigen Dingen überrannt bzw. moralisiert wird! Die Sprache der Autorin ist eine ganz besondere. Auch wenn ich diese an sich als niveauvoller und gehobener beschreiben würde, ist das Lesen dieses Buch einfach und flüssig. Sie schafft es einfach den Leser zu fesseln. Was ich als großen literarischen Erfolg ansehe! Das Buch hat ein extremes Tempo und man wird geradezu mitgerissen vom Erzählstil. Nicht zuletzt auch, weil es eben so viele Themen gibt, die teilweise immer abwechselnd behandelt werden! Die Geschichte hat auch sehr viele Schauplätze und springt in der Zeit herum. Anfangs sind wir in London 2008, dann in der Kindheit der Protagonistin und in der Jugend, zwischendurch finden wir ins wieder in NY oder Afrika der 2000er wieder. Dies war am Anfang ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber trotz dem, dass die Zeiten nicht explizit angeführt sind, findet man sich gut zu Recht. Überhaupt erzeugt eine solch sprunghafte Romanform bei mir immer sehr viel Spannung. Mein einziger kleiner Kritikpunkt wäre, dass mir das Ende ein wenig zu kurz war. Wir folgen der Protagonistin 33 Jahre lang auf ihrem Weg, sodass ich mir doch noch einmal einen schwungvollen Schluss gewünscht hätte. Dies ist aber mein persönlicher Geschmack, da ich am Ende eines Buches immer gern eine abschließende Aufklärung habe. Alles in allem handelt es sich um ein wunderschön geschriebenes Buch mit einer warmherzigen Geschichte, die ganz viele wichtige politische und menschliche Probleme anspricht! Von mir gibts eine klare Leseempfehlung für anspruchsvollere Leser!
Tobias Reichert
Ich habe diesem spannenden Buch unbedingt 5 Sterne geben müssen, da es einfach Niveau hat und es Spaß macht, es zu lesen. nachdem es heutzutage immer mehr Bücher ohne Sinn und Niveau gibt, bin ich umso glücklicher, ein Buch lesen zu dürfen, das tatsächlich etwas tiefgründiger ist und auch etwas bietet. Das Cover hätte interessanter gestaltet sein können, auf den ersten Blick ist es nicht sonderlich ansprechend, aber inzwischen habe ich es lieben gelernt. Der Schreibstil war interessant und auch gut zu lesen. Die Handlung ist sehr interessant und obwohl am Anfang die Geschichte aus Sicht der kleinen Mädchen berichtet wird, kann man sich gut hineinversetzen und mitfiebern. Die Geschichte ist packend und man möchte immer mehr davon. Alles in allem kann ich dieses Buch sehr empfehlen und möchte es allen Menschen ans Herz legen, die mehr von einem Buch wollen, als bloßes Erzählen.