Emkeyseven Books
Nachdem sie schon ihr Leben lang gehänselt wurde, hat auch noch ihr letzter Freund tiefe Narben in Elíns Selbstbewusstsein hinterlassen. Sie ist wirklich sehr unzufrieden mit ihrem Gewicht und auch die Menschen in ihrem Umfeld lassen sie immer wieder, oft beiläufig wissen, dass Elíns Figur ihnen auffällt. Und dann ist Elín auch noch eine leidenschaftliche Köchin, die einen veganen Kochkurs besucht, wo es ständig auch um gesunde Ernährung geht. Da sind Fettnäpfchen ja schon vorprogrammiert ... Im Kochkurs lernt sie Jón kennen und er ist wirklich attraktiv, aufrichtig und viel zu gut für Elín - zumindest sieht sie das so, Jón hat da keine Probleme und ist bestimmt nicht gemein zu ihr, weil sie keine Modelmaße hat wie die anderen Frauen im Kurs. Im Gegenteil, die beiden sind von Anfang an auf einer Wellenlänge. Doch Elín kann gerade kaum jemandem vertrauen und fühlt sich in ihrem Körper alles andere als sexy, da lösen romantische Gedanken direkt Panik aus. Elín mag vielleicht ein klein wenig dünnhäutig sein, aber man kann sie auch verstehen. Ständig gibt es abfällige Kommentare und Witze auf ihre Kosten, manchmal absichtlich, oft aber auch aus bloßer Ignoranz. Die Leute haben schon eine bestimmte Meinung dazu, wenn die Erscheinung einer Person ihnen nicht ins Bild passt, aber natürlich haben sie keine Ahnung, was diese Person schon erlebt hat und wie verletzend schon kleine, unüberlegte Bemerkungen sein können. Einerseits fand ich Elíns Unsicherheiten und Komplexe aufgrund ihres Gewichts nachvollziehbar dargestellt und man kann sie wirklich gut spüren. Andererseits hat es mich auch ein kleines bisschen genervt, wie unglaublich oft das wiederholt wurde. Am Ende des Buchs hatte ich außerdem schon das Gefühl, dass einige Themen noch ein bisschen zu oberflächlich abgeschlossen wurden und hätte mir teilweise etwas mehr gewünscht. Fazit: In "The Sky in your Eyes" konnten mich die Gefühle und Unsicherheiten der Protagonistin wirklich mitreißen und ich fand ihre emotionale Reise wirklich gelungen.
Lili Marie
Elin wurde schon als Kind aufgrund ihrer Figur gehänselt und ihr Selbstbewusstsein hat massiv darunter gelitten. Als ihr Exfreund ihr auch noch zusetzt, zieht sie wieder zu ihren Eltern. Ihre große Leidenschaft ist das Kochen und daher besucht sie einen veganen Kochkurs bei dem sie Jón kennenlernt. Doch obwohl sie Angst vor einer erneuten Zurückweisung hat, kommen sich die beiden immer näher. Den Schreibstil von Kira Mohn mochte ich sehr gerne und ich kam sehr flüssig und schnell durch das Buch. Die Geschichte wird aus Sicht von Elín erzählt. Das hat mir sehr gute Einblicke in ihre Gefühlslage gegeben und dadurch konnte ich ihre Handlungen sehr gut nachvollziehen. Ihre Ängste, Komplexe und ihre Unsicherheit konnte ich gut nachvollziehen und habe auch mit ihr mitgelitten aber es hat mich auch etwas genervt, dass ihr Gewicht wirklich ständig erwähnt wurde. Jón mochte ich sehr gerne. Er sieht Elín und nicht ihre Figur. Das ihr das klar wird hat lange gedauert aber er hat unheimlich viel Geduld mit ihr und setzt sie nicht unter Druck, was mir unheimlich gut gefallen hat. Es gibt in jeder Situation Menschen, die etwas sagen, dass eine andere Person sehr verletzt. Ob das gewollt oder ungewollt ist, spielt dabei keine Rolle. Hier hat mir gut gefallen, dass gezeigt wurde was solche Worte mit einer Person machen, die sich diese Worte zu Herzen nimmt. Man sollte also immer darüber nachdenken was und vor allem wie man etwas sagt denn man kann nie wissen was die Worte bei einer anderen Person auslösen können. Fazit Mir hat das Buch und mit diesem Thema sehr gut gefallen und ich konnte mit der Protagonistin mitfühlen und habe sie verstanden. Ihre Entwicklung zu begleiten hat mir viel Spaß gemacht.
Yvonne von lesehungrig
Bisher habe ich fünf Bücher von Kira Mohn verschlungen und entsprechend erwartungsvoll starte ich in die Geschichte. Um was es geht: Elín ist eine junge Frau, die in Vík auf Island lebt und als Sekretärin in einer Anwaltskanzlei arbeitet. Ihre letzte Beziehung ist unschön auseinandergegangen und es haben sich weitere Narben auf ihr Herz gebrannt. In einem Kochkurs trifft sie auf Jón und er erweckt Gefühle in ihr, die sie nicht zulassen will. Hat die Liebe dennoch eine Chance? Zu den Figuren: Mit Elín, 24 Jahre alt, treffe ich auf eine zutiefst verunsicherte Frau. Sie arbeitet als Sekretärin in einer Anwaltskanzlei und ist nach ihrer zerbrochenen Beziehung zu ihren Eltern zurückgezogen. Sie hält sich für stark übergewichtig und wurde deswegen immer wieder gehänselt. Ob sie sich selbst so verzerrt sieht, sie tatsächlich übermäßig dick ist (dann ist das immer noch ihre Sache) oder eben wie eine normal füllige Frau aussieht, die nicht dem gängigen Modelklischee entspricht, erfahre ich nicht. Aber Elín hält sich für viel zu dick, das ist klar. Jón ist 26 Jahre alt und Grafikdesigner. Er kann nicht kochen, was beim Kochkurs deutlich wird, und hat ein Händchen fürs Fotografieren. Auch ihm ist in der Vergangenheit einiges widerfahren und so bringt er das nötige Feingefühl mit, das er dringend benötigt, um sich Elín zu nähern. Er ist so ein Schatz. Ich liebe diese Charakterfigur. Es gibt einige Nebenfiguren, die unterschiedlich gut ausgearbeitet sind. Elíns beste Freundin zum Beispiel bleibt mir zu blass. Zur Umsetzung: Das Setting ist toll, der Schreibstil zauberhaft und so komme ich wunderbar entspannt in Island an. Ich lerne Elín kennen und muss immer wieder schlucken, als ich tiefer in ihr Herz blicken darf. Dort sind viel zu viele dunkle Stellen, an die schon lange kein Sonnenstrahl mehr gedrungen ist. Umso mehr freut es mich, die Entwicklung von Elín und Jón zu beobachten und ich weiß, das er ihr guttut. Ja, Jón könnte Mr Right sein und nichts wünsche ich mir mehr für sie. Da beide einen veganen Kochkurs belegen, ist dieses Thema im Buch präsent, ebenso wie Elíns Arbeit in der Anwaltskanzlei, was ich total spannend finde und obwohl ich nur kleine Details erfahre, bin ich dicht dran. Mohn schafft es immer wieder spielend, mir bildhaft jede Winzigkeit vor Augen zu führen, so das ich lange an diese Augenblicke denke. Thematisiert wird der Druck, den unsere Gesellschaft auf uns ausübt, immer perfekt auszusehen. Die Folgen von Mobbing für die Psyche und wie wenig sensibel oft das engere Umfeld reagiert. Womit ich große Probleme habe: Alles in der Geschichte erfahre ich aus der Ich-Perspektive von Elín im Präsens und da liegt wohl das Hauptproblem – ich bekomme keine Atempause. Die Liebesgeschichte erreicht mich nicht, wie ich es brauche, denn wann immer Jón Elín nahekommen will, zerstört sie diesen Moment mit ihren vergifteten Gedanken. Das ist zu viel für mich an Negativität und tut mir nicht gut, weshalb ich beginne, es zu überlesen. Das ist so schade, aber für mich ist das nichts. Ich habe nichts gegen tiefgründige Handlungen und schwere Themen, aber hier zieht es mich auf eine ungesunde Art runter. Elín ist heute kein hilfloses Kind mehr und es liegt an ihr, ihren eigenen Wert zu erkennen und endlich Ja zu sich selbst zu sagen. Solange sie sich aber von der Meinung von geistig zu kurz gewachsenen Menschen abhängig macht, ist ihr nicht zu helfen. Die Protagonistin zeigt zum Glück gegen Ende erfreuliche Entwicklungsschritte, aber das macht es leider nicht wett. Mir fehlt etwas Leichtigkeit zwischen den beklemmenden Szenen und so werde ich von der Dunkelheit verschluckt. Ich kann nicht sagen, dass ich Lesespaß habe, denn dazu ist es zu bedrückend und schwer und ich vermisse den Ausgleich, um nicht aus der Balance zu geraten.