In Front des schon seit Kurfürst Georg Wilhelm von der Familie von
Briest bewohnten Herrenhauses zu Hohen-Cremmen fiel heller Sonnenschein
auf die mittagsstille Dorfstraße, während nach der Park- und Gartenseite
hin ein rechtwinklig angebauter Seitenflügel einen breiten Schatten
erst auf einen weiß und grün quadrierten Fliesengang und dann über
diesen hinaus auf ein großes, in seiner Mitte mit einer Sonnenuhr und an
seinem Rande mit Canna indica und Rhabarberstauden besetzten Rondell
warf. Einige zwanzig Schritte weiter, in Richtung und Lage genau dem
Seitenflügel entsprechend, lief eine ganz in kleinblättrigem Efeu
stehende, nur an einer Stelle von einer kleinen weißgestrichenen
Eisentür unterbrochene Kirchhofsmauer, hinter der der Hohen-Cremmener
Schindelturm mit seinem blitzenden, weil neuerdings erst wieder
vergoldeten Wetterhahn aufragte. Fronthaus, Seitenflügel und
Kirchhofsmauer bildeten ein einen kleinen Ziergarten umschließendes
Hufeisen, an dessen offener Seite man eines Teiches mit Wassersteg und
angekettetem Boot und dicht daneben einer Schaukel gewahr wurde, deren
horizontal gelegtes Brett zu Häupten und Füßen an je zwei Stricken hing -
die Pfosten der Balkenlage schon etwas schief stehend. Zwischen Teich
und Rondell aber und die Schaukel halb versteckend standen ein paar
mächtige alte Platanen.