»Mit welchem Maler finden Sie sich in Ihrem Schaffen verbunden?« Für die Weihnachtsausgabe des Berliner Tageblatts 1913 wollte der Redakteur Fritz Stahl das Verhältnis zwischen Literatur und Malerei beleuchten und befragte dazu verschiedene prominente Schriftsteller und Maler. Unvertrautes Terrain für Mann, der seine Vorliebe für die Musik mehrfach hervorgehoben und ein angeblich fehlendes Verständnis gegenüber der Bildenden Kunst postuliert hatte, womit er sich in die Tradition Schillers und Wagners stellte. Dennoch gab es zweifellos Maler, die er besonders schätzte: Unter anderem Guido Reni, Franz Lenbach, der gute Freund Paul Ehrenberg und Ludwig von Hofmann sind hier anzuführen, wohingegen Mann der malerischen Avantgarde seiner Zeit wenig abgewinnen konnte. In seiner Antwort erwähnt er auf die Frage nach Malern lediglich Arnold Böcklin namentlich, dessen ›Heiliger Hain‹ lange Zeit über Manns Schreibtisch hing.