Bei kleinen und mittleren Unternehmen kann sich ein fehlerhaftes Finanzmanagement bedeutend auf die Liquidität auswirken. Das Doppelhedging beschreibt ein Risiko, welches neben den ursprünglichen Markt-, Geschäfts- und derivativen Finanzrisiken eine ernst zu nehmende Bedrohung für das Unternehmen darstellt. Doppelhedging deutet weder auf einen gezielten Einsatz zweier Absicherungsinstrumente, noch auf eine verstärkte Risikominderung hin. Vielmehr wird ein originäres, leistungswirtschaftliches Grundgeschäft durch zwei, nicht aufeinander abgestimmte Hedgingmaßnahmen abgesichert. Folglich kann eine Hälfte der Absicherung die Definition des Hedging erfüllen, während die andere Hälfte als Spekulationsgeschäft gewertet werden muss. Dies erschließt sich daraus, dass ein Finanzkontrakt eingegangen wird, bei dem kein Bezug zu einem originären Geschäft mehr festzustellen ist. Das originäre Geschäft wird bereits durch ein anderes Sicherungsgeschäft gehedged. Die partielle Spekulation führt dazu, dass hingegen der ursprünglichen Intention (das Risiko zu mindern), eine neue, unbewusste Risikoposition aufgebaut wird. In diesem Buch wird untersucht, ob ein Doppelhedging bei der Absicherung von Rohstoffrisiken zu einem spekulativen Verhalten und zu einer Erhöhung der ursprünglichen Risikoposition führen kann.