Heute in WintertrÃĪumen bin ich ein Schiff / in einem dunstigen Kanal mit Gegenverkehr. Ist da ein Streifen, wo am Horizont,/ bitte lippenrot, nicht wundenrosa? "Nichts behÃĪlt seine Gestalt / und nichts geht verloren", heiÃt es im Auftaktgedicht "An eine DreizehnjÃĪhrige" in Dirk von Petersdorffs neuem Lyrikband. Das liebevoll beobachtende, detailreiche, ebenso fein ironische wie unerschrockene Gedicht Þber die Tochter mit seinem melancholischen Unterton gibt die Stimmung vor fÞr die ganze Sammlung: "Aus deinem Zimmer trage ich / einen Joghurtbecher mit Schimmelkultur / und ein MÞsli, hart geworden / wie MÃķrtel: Man kÃķnnte ein Haus damit bauen./ Du aber willst kein Haus, sondern auswandern." Schwellen zum Leben, zum Tode, Abschiede und AnkÞnfte, alte und neue Liebe, die GegenstÃĪnde des Alltags und die der Pop- wie der Hochkultur, August Macke und das Skateboard: Dirk von Petersdorff ist der Lyriker einer unabgeschlossenen Gegenwart, die sich dem Ãltesten verwandt fÞhlt, in ihm aber trotzdem keine rÞckhaltlose Geborgenheit finden kann. Nachdenklich und im souverÃĪnen Umgang mit dem Formenreichtum der lyrischen Ãberlieferung ein Genuss, feine Fangnetze, die die Transformationen der Gegenwart zu fassen vermÃķgen: Die Gedichte dieses Bandes sind kleine poetische Studien der Verwandlung.