Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, FrÞhe Neuzeit, Note: 1,7, Christian-Albrechts-UniversitÃĪt Kiel (Historisches Seminar), Veranstaltung: Proseminar Schleswig Holstein im Mittelalter, Sprache: Deutsch, Abstract: Die deutsche Stadt ist ein EmporkÃķmmling des Mittelalters. Obwohl es zur RÃķmerzeit ein blÞhendes StÃĪdtewesen mit italienischem Stadtrecht auf dem Boden des spÃĪteren Deutschen Reiches gegeben hat, blieben nur relativ wenige civitas von den ZerstÃķrungen in der so genannten VÃķlkerwanderungszeit verschont. Daher gibt es hier auch nur eine begrenzte siedlungsgeschichtliche KontinuitÃĪt. Die einfallenden germanischen VolksstÃĪmme haben nicht in geschlossenen Siedlungen gewohnt, sondern in HÃķfen, die durch reichlich Zwischenraum voneinander geschieden waren. Dahingegen waren seit je her befestigte PlÃĪtze in Gebrauch, die bei Krieg Zuflucht boten, jedoch selten dauerhaft bewohnt wurden. Ein solcher Platz, den die RÃķmer mit oppidum Þbersetzten, nannten die Germanen Burg. Jedoch hat wohl keine germanische Burg âaus sich heraus den Weg zur mittelalterlichen Stadt gefundenâ. Dagegen gibt es schon seit prÃĪhistorischer bis zur Karolingerzeit zumindest eine topografische KontinuitÃĪt einiger Grossorte, die vermutlich eine ununterbrochene Entwicklung zur mittelalterlichen Stadt vollzogen haben. Auch wurden beispielsweise Elemente der rÃķmischen Stadt als Kulturerscheinung und Rechtsgebilde in der Merowingerzeit adaptiert. In der vorliegenden Arbeit soll nun vornehmlich die Siedlungsentwicklung in Holstein betrachtet werden, die sich trotz der ZugehÃķrigkeit des sÃĪchsischen Gaues Holstein zum frÃĪnkischen und spÃĪter Deutschen Reich seit dem Jahre 810 durchaus sehr deutlich von der Entwicklung in West- und Mitteleuropa unterschied. Die nordelbischen Sachsengaue, das abodritische Wagrien und auch das nÃķrdlich der Eider gelegene Gebiet der drei sÞdlichsten Syssel des dÃĪnischen Reiches waren in wirtschaftlicher, verfassungsrechtlicher und sozialer Struktur um Jahrhunderte zurÞckgeblieben. In Altholstein geht man von einer germanischen KontinuitÃĪt aus, da unter der germanischen Siedlungsdecke keine ÃĪltere, ethnisch andere historische Schicht, etwa der Kelten, aufzuspÞren ist und da auch die slawische Einwanderung nicht in dessen Mitte gelangte. Umformende Ãberschichtungen des rÃķmischen Reiches drangen nicht bis hierhin vor, so dass Altholstein als Aufbewahrungsort ÃĪlterer ZustÃĪnde auch noch im Hochmittelalter gelten kann. In diesem Werk werden zunÃĪchst der Begriff der Stadt erklÃĪrt sowie die Bedingungen in Holstein im FrÞhmittelalter erlÃĪutert und anschlieÃend wird der Urbanisierungsprozess im 12. und 13. Jahrhundert eingehend dargestellt.