Viola Maybach hat sich mit der reizvollen Serie "Der kleine Fürst" in die Herzen der Leserinnen und Leser geschrieben. Alles beginnt mit einem Schicksalsschlag: Das Fürstenpaar Leopold und Elisabeth von Sternberg kommt bei einem Hubschrauberunglück ums Leben. Ihr einziger Sohn, der 15jährige Christian von Sternberg, den jeder seit frühesten Kinderzeiten "Der kleine Fürst" nennt, wird mit Erreichen der Volljährigkeit die fürstlichen Geschicke übernehmen müssen. "Der kleine Fürst" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken. Der kleine Fürst blieb wie angewurzelt stehen und starrte das Bild auf dem Fernsehmonitor an. Es war unzweifelhaft Stephanie von Hohenbrunn, seine Steffi, die dort zu sehen war, der Kamera zugewandt, im Bett mit einem Mann, dessen Gesicht verdeckt war, weil er hinter ihr lag. Von ihm waren hauptsächlich dunkle Haare und seine starken Arme zu sehen, die fest um Stephanie geschlungen waren. Christian wollte etwas sagen, doch seine Stimme gehorchte ihm nicht. Auch sonst sagte niemand etwas. Die Familie war vollständig versammelt: Baronin Sofia und Baron Friedrich, Anna und Konrad. Eberhard Hagedorn, der alte Butler, war diskret vor der Tür geblieben. Das Schweigen hing drückend im Raum, der Einzige, der sprach, war der Moderator der Sendung, doch der Ton war so leise gestellt, dass er kaum zu verstehen war. Anna griff nach der Fernbedienung und schaltete den Apparat aus. »Das ist doch alles Quatsch!«, sagte sie heftig. Nun fand auch Christian seine Stimme wieder. »Was haben sie denn gesagt?«, fragte er. »Von wann stammt das Foto? Und wo wurde es aufgenommen?« »Steffi soll einen Freund gehabt haben, bevor sie dich kennengelernt hat, und mit dem war sie angeblich auch im Bett. So ein Blödsinn!«, schimpfte Anna. An dieser Stelle schaltete sich die Baronin ein.