Ein Badesommer an der Ostsee β ein scheinbares Idyll
Doralice hat sich von ihrem Γ€lteren, standesgemΓ€Γen Gatten Graf KΓΆhne-Jasky getrennt und lebt nun mit dem Maler Hans zusammen.
Doch noch immer ist sie hin- und hergerissen zwischen ihrem aufgegebenem gesellschaftlichem Rang und der Liebe zu Hans. Doralice, der nur allzu bewusst ist, dass sie aufgrund ihrer Trennung nicht mehr gesellschaftsfΓ€hig ist, genieΓt das Werben der βbesseren Gesellschaftβ, des Barons von ButtlΓ€r und auch des Leutnants Hilmar.
Ein abgewiesener Antrag auf einem Geburtstagsfest fΓΌhrt schlieΓlich zur Katastrophe.
Der βbessere Fontaneβ β wie Keyserling von manchen genannt wurde diktierte diesen Roman β schon schwer von Krankheit geschlagen seiner Schwester.
Β»Der alte NarrΒ«, unterbrach sie die Generalin. Β»Wer sagt Ihnen denn, dass es so gewesen ist, wer ist denn dabei gewesen? Wahrscheinlich sind nicht die beiden zu dem Alten gekommen, sondern der Alte ist zu den beiden hereingekommen, das sieht denn anders aus. KΓΆhne war immer ein Narr. Wenn man dreiΓig Jahre Γ€lter als seine Frau ist, lΓ€sst man seine Frau nicht malen und spielt man nicht den Kunstfreund. Und diese Doralice, ich habe ihre Mutter gekannt, eine dumme Gans, die nichts zu tun hatte im Leben, als MigrΓ€ne zu haben und zu sagen: βΊMeine Doralice ist so eigentΓΌmlich!βΉ Ja, eigentΓΌmlich ist sie geworden, gleichviel, da ist nichts, um die Augen gen Himmel zu schlagen und zu sagen: Wie schΓΆn! Lassen Sie die Grill Grill sein, liebe Malwine, wenn Sie sie mit Ihren Fantasien zur Heldin des Strandes machen, verdrehen Sie den Kindern den Kopf. Ernestine lΓ€uft ohnehin alle Augenblicke zum Strande hinunter, um die fortgelaufene GrΓ€fin zu sehen, das verbitte ich mir. Seien Sie so gut und halten Sie mit Ihrer Poesie an sich.Β«
Null Papier Verlag
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