Auf einer Wiese locken Schausteller mit wilden Gebärden und lautem Geschrei die Gaffer in ihre Buden, Kinder umlagern mit sehnsüchtigen Augen die Karussells. Auch Graf Solln mischt sich an diesem Tag unter die Zuschauer. Er kann seine Blicke nicht abwenden von dem so fremdartigen Schauspiel, das ihm geboten wird: Während ein Zigeunerbursche klingenden Schellen in seiner Hand rhythmische Klänge entlockt, tanzt vor ihm ein kleines Mädchen in zerschlissenem Röckchen mit einem Affen.
Als das Mädchen die Augen hebt und ihn direkt ansieht, mit den dunkelblauen Veilchenaugen und der Marmorhaut, da trifft es den Grafen wie ein Blitz. Elisabeth! Hier vor ihm sieht er ihr Ebenbild aus Fleisch und Blut! Und trotzdem kann es nicht sein ... Nie hat seine verstorbene Elisabeth ein Kind ihr eigen genannt! Wie unsichtbare Fäden zieht es den Grafen zu dem Kind. Er kauft es den Zigeunern ab, ein Findelkind von ungeklärter Herkunft, und alles will er tun, um diesem verhärmten Wesen ein freudiges Leben zu schenken ...