Die Veroneser Familien Montague und Capulet sind verfeindet. Als sich die Dienerschaft der Familien in den engen Gassen Veronas begegnet, kommt es zu einer handgreiflichen Auseinandersetzung, die erst durch ein Machtwort des Fürsten beendet wird. Trotz der Familienfehde nimmt Romeo, ein Sohn des Hauses Montague, an einem Maskenball im Hause Capulet teil. Dort verliebt er sich auf den ersten Blick unsterblich in Julia, eine Tochter der Capulets. Beide spüren sofort eine große Nähe und Vertrautheit. Gleich am nächsten Tag setzen sie ihren spontan gefassten Entschluss zur Heirat um. Sie werden von Bruder Lorenzo, einem Franziskanermönch getraut, der sich von der Heirat eine Aussöhnung der verfeindeten Familien erhofft. Doch wie sich zeigt, hat das junge Paar die größten Hürden noch vor sich. Den Stoff für »Romeo und Julia« aus dem Jahr 1597 bezieht William Shakespeare (1564-1616) aus italienischen Novellen seiner Zeit sowie aus Arthur Brookes »The Tragicall Historye of Romeus and Iuliet« von 1562. Die teils mehrmonatige Handlung seiner Quellenvorlagen komprimiert Shakespeare in »Romeo und Julia« auf vier Tage und vier Nächte. Die dichte Handlung erzeugt den Eindruck eines unausweichlichen, schicksalhaften Geschehens. Gemeinsam mit »Hamlet« ist »Romeo und Julia« das bekannteste und meistgespielte Stück von Shakespeare. Die Grundkonstellation des zwischen zwei Familien stehenden Liebespaares wurde von anderen Autoren immer wieder in andere Zeiten und Umgebungen übertragen.