Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben. Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen. Es war keine Seltenheit, dass zufriedene Patienten ihrem Arzt auch dann treu blieben, wenn sie ihren Wohnsitz wechselten, aber ein Ausnahmefall war es wohl doch, dass eine ganze Familie einen beschwerlichen Umzug auf sich nahm, um in der Nähe eines bestimmten Arztes zu wohnen. Solches hatte Dr. Daniel Norden erlebt. Die Ursache dafür lag bereits neunzehn Monate zurück. Dr. Norden war Augenzeuge eines dramatischen Skiunfalls geworden, der ihn dann über lange Zeit beruflich und auch menschlich beschäftigen sollte. Um diese Geschichte zu erzählen, konnte man so beginnen: Es war einmal ein strahlendschönes Wochenende Anfang März. Einer Einladung von lieben Freunden folgend, wollte die Familie Norden dieses in den Bergen verbringen. Danny und Felix, die beiden Söhne der Nordens, konnten auf sanften Hügeln ihre ersten Versuche auf den Brettern machen. Die Jüngste, Anneka, damals noch ein Baby, wurde von der guten Lenni betreut. Fee Norden übte mit den Söhnen. Daniel war es erlaubt, sein früher so perfektes Können auf der Piste zu überprüfen. Es sollte keine reine Freude werden, und doch war es gut, dass er zur Stelle war, als das geschah, was ihn noch lange beschäftigen sollte. Ein junges Mädchen war ihm schon am Skilift aufgefallen, weil es besonders reizend war. Schelmisch hatte es ihm zugeblinzelt, als er ihr den Vortritt ließ. »Es gibt doch noch Kavaliere«, hatte Andrea Horn gesagt. Ihren Namen hatte Daniel allerdings erst später erfahren. Er schätzte sie auf fünfzehn, aber vor allem fiel sie ihm deshalb auf, weil sie eine vage Ähnlichkeit mit seiner Frau Fee hatte, als diese noch so jung gewesen war. Die Haarfarbe war nicht zu erkennen, da eine dicke Pudelmütze das zarte Gesicht umhüllte.