Die Welt der Zukunft ist für Andreas Eschbach schon seit langem ein wichtiges Steckenpferd - sowohl auf literarischer als auch auf beruflicher Ebene. Das zeigt sich unter anderem daran, dass der Science-Fiction- und Thriller-Autor seine Romane lange Zeit mithilfe eines selbst entwickelten Textverarbeitungsprogramms schrieb. Der 1959 in Ulm geborene Andreas Eschbach schlug nach dem Schulabschluss zuerst das Studium der Luft- und Raumfahrttechnik ein und war in den 80er-Jahren als Software-Entwickler und Systemanalytiker tätig. Parallel dazu verlief die schriftstellerische Laufbahn. Seit seinem zwölften Lebensjahr entstanden Romane, Kurzgeschichten und Hörspiele; zahlreiche Kurzgeschichten wurden in verschiedenen Literaturzeitschriften veröffentlicht. 1992 begann Andreas Eschbach mit der Arbeit an seinem Roman "Die Haarteppichknüpfer", der 1995 im Schneekluth-Verlag als Hardcover erschien. Diese große kosmische Saga wurde von den Kritikern gelobt, von den Lesern geliebt und mit dem Literaturpreis des Science Fiction Clubs Deutschland e.V. (SFCD) ausgezeichnet. Eine ideale Voraussetzung also, die Schriftstellerei zum Hauptberuf werden zu lassen. In der Folge zog sich Eschbach aus der EDV-Beratungsfirma zurück, die er 1993 mit einem Partner gegründet hatte. Seit einigen Jahren ist er als freiberuflicher Schriftsteller tätig und lebt mit seiner Frau zurückgezogen in der Bretagne. Zu seiner Beliebtheit bei Lesern und Kritikern trugen spannende und sauber recherchierte Romane bei, oftmals im Grenzbereich zwischen Science Fiction und Thriller angesiedelt. Der Roman "Solarstation", der im Jahr 1996 erstmals erschien, erwies sich damals mit seiner absolut glaubhaften und zugleich packenden Schilderung des Lebens an Bord einer Raumstation in der Erdumlaufbahn noch als reine SF. Ebenfalls pure SF ist sein Roman "Quest", der die lange Jagd nach der Unsterblichkeit ins Zentrum einer breit angelegten Handlung stellt; seit 2001 wird der Roman immer wieder neu aufgelegt und nachgedruckt. Weitere Romane wie "Das Jesus Video", eigentlich eine Zeitreisegeschichte, oder "Ausgebrannt", der Ausblick in eine mögliche, sehr nahe Zukunft, erreichten eine Leserschaft, die den Rahmen des üblichen Science-Fiction-Publikums weit übertraf. Eschbachs Romane wurden zudem in verschiedene europäische Sprachen übersetzt und teilweise auch in den USA verlegt. Dem Genre Science Fiction blieb er mit seiner Jugendbuchreihe im Arena-Verlag verhaftet. Von "Das Marsprojekt" erschienen fünf Teile, die inzwischen als Taschenbücher bei Lübbe erschienen sind. Der Thriller "Black-Out" (als Hardcover bei Arena) sowie seine Fortsetzungen "Hide-Out" und "Time-Out" über ein 17-jähriges Hacker-Genie begeistern auch erwachsene Leser. Zuletzt stellte sein visionärer Roman "Herr aller Dinge". der im September 2011 bei Lübbe erschienen ist, die Frage, ob alle Menschen reich sein könnten. Beispielhaft ist sein Engagement für den Autorennachwuchs. Jahrelang gab er Schreibseminare an der Bundesakademie für kulturelle Bildung in Wolfenbüttel; jetzt ist er an der Akademie der Verlagsgruppe Lübbe tätig. 1998 verfasste Eschbach einen Gastroman für die PERRY RHODAN-Serie, für ihn "die Erfüllung eines Jugendtraums". Über seinen Roman "Der Gesang der Stille", der mit der Nummer 1935 publiziert wurde, sagte er selbst: "Als Dreizehnjähriger habe ich mit glühenden Ohren PERRY RHODAN-Hefte verschlungen - und heute schreibe ich selber eines! Das ist fast so, als hätte Paul McCartney angerufen!