Der weiße Alsterdampfer »Wandsbek« verließ pünktlich um 10.45 Uhr an einem schönen Septembertag die Anlegestelle am Jungfernstieg. Als das Ausflugsboot zwei Stunden später wieder festmachte, hatte es eine Leiche an Bord. Zunächst bemerkte allerdings niemand, dass ein Toter in der letzten Sitzreihe links im Innenraum saß. Die Fahrgäste waren noch völlig begeistert von ihrer kleinen Reise auf den Fleeten. So werden in Hamburg die zahlreichen Kanäle und Gräben genannt, die bereits seit dem 9. Jahrhundert die Stadt durchziehen. In früheren Zeiten dienten die Gewässer hauptsächlich als Transportwege und als Trinkwasserquelle. Heute gehören sie zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt mit den meisten Brücken Europas. Die Touristen waren von Bord gegangen. Kapitän Peter Nissen warf einen skeptischen Blick auf die Wetterlage. Auf der anderen Alsterseite, bei den Mundsburg-Türmen, zog eine Regenfront herauf. Gewiss würde es bald einen Schauer geben. Der Sommer war wohl bald endgültig vorbei, für dieses Jahr.