Der Herzog von Leuenburg, dem nördlichsten Herzogtum im Reich der Herrin, plant eine Expedition ins Wilderland, einem unwirtlichen und ursprünglichen Landstrich in den äußeren Peripherien der bekannten Welt. Tristan, ein junger Leutnant der Stadtwache, wird mit den Vorbereitungen und der Durchführung beauftragt. Pflichtbewusst und voller Tatendrang macht er sich an die Arbeit, doch schon bald werden seine Bemühungen das Ziel von Sabotageakten. Unheimliche Fremde, ganz in Schwarz gekleidet, tauchen in Leuenburg auf, und als dann auch noch ein Mord in »Sieben Schänken« geschieht, spitzt sich die Lage dramatisch zu. Wer könnte ein Interesse daran haben, dass die Reise in den Norden gar nicht erst beginnt? Und welche Rolle spielen der hünenhafte Söldner und die katzengleiche Schattenkriegerin in dem tödlichen Katz-und-Maus-Spiel, das gerade seinen Anfang nimmt? Tristan jedenfalls wähnt sein Schicksal fest in den Händen der Herrin, doch was die alten Götter der Altvorderen mit ihm vorhaben, muss sich erst noch zeigen.
DUNKLE GASSEN ist die erste Erzählung der "Tore nach Thulien", mit der wir euch in die phantastische, glaubwürdige und erwachsene Welt von Thulien entführen möchten. In den drei Buchreihen Wilderland, Leuenburg und Schlachtgesänge geben wir euch die Möglichkeit, aktiv an der Entstehung der Geschichten und dem Ausbau der Welt teilzuhaben. Wir schreiben Geschichten ... und ihr könnt mitmachen! Wie genau das funktioniert, und noch weit mehr, erfahrt ihr auf unserer Website (www.Tore-nach-Thulien.de).
Der Auftakt zu einem neuen Fantasy-Epos.
Er mochte Leuenburg auf Anhieb. Eine Stadt ganz nach seinem Geschmack. Klein, überschaubar und nur wenig Hohes Getier, wie er die gutbetuchten Bürger und Beamten nannte. Hier würde er schon eine Möglichkeit finden, seinen letzten Sold ganz nach Söldnerart aufzubringen. Die nächste Heuer stand sowieso bevor und mit ihr die Chance auf ein völlig neues Leben. Eine gute Gelegenheit also, das Bisherige gebührend zu verabschieden. Bei dem Gedanken an gutes Essen, süffiges Bier und ein weiches Bett, womöglich noch in liebreizender Gesellschaft, rieb sich Berenghor genüsslich die Hände.
Mit seinem massigen, bulligen Körper schlenderte er gelassen durch die Straßen und Gassen der alten Herzogstadt. Er ließ sich von den Massen treiben und verzichtete darauf, sich wie sonst durch die Menschenmenge zu schieben. Heute war ein schöner Tag und er hatte gute Laune, und das bedeutete, dass er gewillt war, mehr Rücksicht zu nehmen und nachsichtiger zu sein als es eigentlich seine Art war. Viel Energie musste er diesbezüglich aber nicht aufbringen, denn die Leute taten ihr Übriges. Sobald sie seine hünenhafte Gestalt sahen, begannen die meisten schon von alleine damit, Platz zu machen und der Rest schob sich spätestens beim Anblick seines narbenübersäten Gesichts zur Seite. Zwischen seinen Schulterblättern hing ein gewaltiger Zweihänder. Der Griff, der knapp über den Kopf des Söldners hinausragte, war von weitem sichtbar und ließ bereits erahnen, was der riesige Krieger auf dem Rücken trug.
Null Papier Verlag
www.null-papier.de