Der Klingelton schnitt in ihr Bewußtsein wie mit einer Feuerlanze. Schlagartig erwachte Anke und richtete sich in ihrem Bett auf. Das Klingeln wurde von einer blinkenden Warnlampe begleitet. Sie wußte: Wenn beides ansprach, dann war es besonders dringend, denn dann ließ ihr Vater nicht mehr den Daumen vom Rufknopf. Sie brauchte nicht auf die Uhr zu schauen, um zu wissen, dass es mitten in der Nacht war. Eilig schlüpfte sie unter der warmen Decke hervor. Nun war auch der letzte Rest ihres süßen Traumes verflogen, und die grausame Wirklichkeit hatte sie wieder. Es fröstelte sie leicht. Noch im Hinauslaufen streifte sie den Morgenmantel über, der sie wenigstens ein wenig wärmte. Diese dicken Mauern von Blackwood-Castle, das ihr Vater nach dem Vorbild eines englischen Schlosses hatte erbauen lassen, schienen immer nur kalt sein zu können, egal, wieviel man sie auch aufzuheizen versuchte.
Raaisel- en spanningsverhale