Die Stellung des Menschen im Kosmos

· Philosophische Bibliothek Ibhuku elingu-672 · Felix Meiner Verlag
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519
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Ziel dieser Studie, ursprünglich als 1927 Vortrag gehalten, ist es, auf breiter empirischer Basis und in kritischer Auseinandersetzung mit einseitigen anthropologischen Ideen der abendländischen Tradition eine unverkürzte, einheitliche und geschichtlich offene Auffassung des Wesens des Menschen zu entwerfen. Ausgehend vom spezifisch menschlichen Verhalten zeigt Scheler, dass der Mensch zwar eingebunden ist in die Schichtungen des biopsychischen Lebens vom elementaren Gefühlsdrang an über den Instinkt, das assoziative Gedächtnis bis zur triebgebundenen, pragmatischen Intelligenz der höchst organisierten Affen, dass sich der Mensch aber vom ganzen biopsychischen Leben durch den Geist abgrenzt, durch den allererst ein menschliches Sein begründet wird. Da der Geist aber in seinen verschiedenen Akten (Vernunfterkenntnis, Werterkenntnis, Willensbestimmungen) nur Ideen entwickeln kann, aber nicht über die Macht verfügt, sie zu realisieren, ist er darauf angewiesen, aus den Lebenskräften diejenigen Energien zu gewinnen, die er für die Realisierung seiner Projekte benötigt. Leben und Geist sind somit grundsätzlich aufeinander angewiesen; sie zu einem immer umfassenderen Ausgleich zu bringen, ist die Bestimmung des Menschen und die eigentliche Menschheitsaufgabe überhaupt. Die neue kritische Ausgabe der Stellung des Menschen im Kosmos bringt diesen wichtigen Text, der in den Gesammelten Werken nur unzureichend ediert wurde, endlich in einer verlässlichen Edition. Die Abweichungen der Druckauflagen von der ursprünglichen Vortragsfassung und alle Eingriffe der Herausgeber in den Text nach Schelers Tod sind akribisch dokumentiert.

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Max Scheler (1874–1928), Philosoph und Soziologe, lehrte in Jena, München, Köln und Frankfurt am Main. Seine Philosophie wurde anfangs maßgeblich von Husserls Phänomenologie geprägt, doch machte Scheler Husserls Entwicklung zu einem transzendentalen Idealismus nicht mit, sondern entwickelte einen phänomenologisch fundierten Realismus besonders in den Gebieten der Ethik, Religionsphilosophie, Erkenntnistheorie und Wissenssoziologie, die er in der Philosophischen Anthropologie zu vereinigen suchte.

Wolfhart Henckmann ist Professor für Philosophie i.R. an der Ludwig-Maximilians-Universität München und einer der führenden deutschen Scheler-Forscher. In der PhB gab er Herbarts Lehrbuch zur Einleitung in die Philosophie (PhB 453) und Jean Pauls Vorschule der Ästhetik (PhB 425) heraus.

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