Das Elternhaus verloren: Sophienlust 256 – Familienroman

· Sophienlust Book 256 · Kelter Media
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Die Idee der sympathischen, lebensklugen Denise von Schoenecker sucht ihresgleichen. Sophienlust wurde gegründet, das Kinderheim der glücklichen Waisenkinder. Denise formt mit glücklicher Hand aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt. Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren. »Elena! Liebste! Sieh mich an!«, beschwor Adrian Schröder die Frau, die regungslos auf dem Boden lag. Ihre Augen waren geschlossen, ihr Gesicht war wachsbleich. Blut sickerte zwischen den dichten dunklen Haaren hervor, rann auf den hellen weichen Teppich und bildete einen immer größer werdenden, hässlichen dunkelroten Fleck. »Elena«, stöhnte der Mann mit vor Entsetzen heiserer Stimme. Er griff nach der Hand der Frau, tastete nach dem Puls und ließ die Hand dann verzweifelt wieder sinken. »Elena, meine liebe Elena! Ich lasse dich nicht im Stich. Ich werde dir folgen«, flüsterte Adrian tonlos vor sich hin. Halb wahnsinnig vor Verzweiflung erhob er sich, taumelte zu seinem Schreibtisch und sank in den davor stehenden Stuhl. Wie in Trance suchte er nach einem Bleistift und einem Stück Papier, und nachdem er beides gefunden hatte, begann er fieberhaft zu schreiben. Lieber Julian! Elena, die mir mehr bedeutet als mein eigenes Leben, ist tot. Ich habe sie umgebracht. Ich kann mit dieser Schuld nicht weiterleben. Deshalb ... Adrian hielt inne und starrte auf seine eigenen, kaum leserlichen Schriftzüge. Er besann sich und rang um einen klaren Gedanken. Er musste seinem Bruder klarmachen, was er von ihm wollte. Die Zeit drängte. In wenigen Minuten würde das Hausmädchen erscheinen, und dann musste bereits alles vorbei sein. Adrian schrieb weiter, schnell und gehetzt. Seine Hand zitterte. Die Buchstaben, die er zu Papier brachte, waren unregelmäßig, die Zeilen schief, aber er merkte es nicht, denn vor seinen Augen verschwamm alles zu einem undefinierbaren Grau. Endlich war er mit dem Brief fertig. Er stand auf,

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