In diesem Werk von 1904 stellt Stalin seine Ideen zum Nationalismus vor, die später für die sowjetische Politik grundlegend werden sollten. Er vertritt einen marxistischen Ansatz, der die Einheit des Proletariats betont und gleichzeitig das nationale Selbstbestimmungsrecht unterstützt. Dieses Werk geht seinem berühmteren "Marxismus und die nationale Frage" voraus.
Dieser Artikel aus "Brdzola" ("Kampf") Nr. 2-3, November-Dezember 1901, stellt einen analytischen Diskurs über die Entwicklung und Interpretation der "nationalen Frage" in Russland dar, mit besonderem Augenmerk darauf, wie die verschiedenen sozialen Klassen dieses Konzept begriffen und verwendet haben. Der erste Teil des Textes befasst sich mit dem historischen Kontext und zeigt auf, wie die "nationale Frage" von verschiedenen sozialen Schichten, insbesondere dem Adel und dem Bürgertum, wahrgenommen und manipuliert wurde. Die Reaktion des georgischen Adels auf den Verlust seiner Privilegien nach der Eingliederung Georgiens in Russland wird als Beispiel für einen feudal-monarchischen Nationalismus angeführt. Diese Form des Nationalismus, die weitgehend unwirksam war und schließlich in Klerikalismus ausartete, zeigt den Wandel nationaler Bestrebungen angesichts sozioökonomischer Veränderungen wie dem Aufstieg der Warenproduktion und dem Ende der Leibeigenschaft. Stalin war gebürtiger Georgier, so dass diese Frage des Nationalismus im Verhältnis zum Faschismus der Sozialdemokratie in seiner Jugend einen Großteil seiner intellektuellen Aufmerksamkeit beanspruchte.