In »Der Kaufmann von Venedig« erzählt William Shakespeare von den gesellschaftlichen Strukturen der Handelsmetropole Venedig. Die geschäftlich geprägten Beziehungen der Menschen kontrastiert er mit dem märchenhaft anmutenden Geschehen auf dem italienischen Landsitz Belmont. Der in Venedig spielende Handlungsstrang erzählt vom Kaufmann Antonio, der ein Pfund Fleisch aus seinem Körper an den Juden Shylock verpfändet, um seinem Freund Brassino mit dem Darlehen eine standesgemäße Brautwerbung zu finanzieren. Auf dem Landsitz Belmont wirbt Brassino erfolgreich um die Hand der viel umworbenen Erbin Portia, indem er aus drei Kästchen das »Richtige« auswählt. Es enthält ein Bild Portias. Nach dem finanziellen Ruin Antonios besteht Shylock auf der Einlösung der mörderischen Kreditvereinbarung. Antonio scheint verloren. Da kommt ihm Portia als Anwalt verkleidet zur Hilfe. Shakespeare erzählt die Geschichte über den »Kaufmann von Venedig« aus dem Jahr 1596/97 als märchenhaftes Drama voller Symbolik.