Der Film »Am Anfang war das Feuer« zeigt eine abenteuerliche Wanderung dreier Neandertaler durchs eiszeitliche Europa. Bei allem Sinn für Details hatte der 1981 entstandene Film einen entscheidenden Makel: Seine Welt war bevölkert von allerlei mehr oder weniger fremdartigen Menschenformen – spannend war das, ja, aber eine damals schon völlig überholte Vorstellung. So etwas habe es nie gegeben. Nun jedoch lesen Forscher die genetischen Spuren längst vergangener Zeiten, und plötzlich ist das Szenario des Films wieder plausibel geworden. Wohl kaum ein Forscher hätte das erwartet. Doch unser Erbgut zeugt davon, dass sich bis vor wenigen Jahrzehntausenden die Wege diverser Menschenformen kreuzten. Die Erforschung alter DNA hat damit nicht nur unsere herkömmlichen Ansichten über die damalige Welt auf den Kopf gestellt, sondern gleichzeitig entscheidend an unserem Menschenbild gerüttelt: Was macht den Homo sapiens aus?